Klaus King
Klaus King

 „Ich würde nie etwas von meinen Mitarbeitern erwarten, was ich nicht selber machen könnte, würde, oder bereits gemacht habe.“

Klaus King, Hoteldirektor DAS KRANZBACH

Leidenschaftlicher Workaholic, der jedoch kein Einzelkämpfer sondern Teamplayer und Vorbild für seine Mitarbeiter ist. Der Allgäuer hat einen Faible für schottische Landhäuser und so ist es kein Wunder, dass er nicht nur im Kranzbach arbeitet sondern auch lebt. Das Hotel & Wellness-Refugium DAS KRANBZACH steht in Alleinlage inmitten unberührter Natur am Fuß der Zugspitze und ist ein wahrer Rückzugsort für Ruhe suchende Gäste.

Was lieben Sie an Ihrem  Job?

An meinem Job liebe ich den Umgang mit den Menschen, Gästen und Mitarbeitern, die Vielfalt der Aufgaben und die Komplexität der Abläufe. Am meisten Zeit investiere ich jedoch in meine Mitarbeiter. Als ich das Kranzbach vor 6 Jahren übernommen habe, war es wie ein ungeschliffener Juwel und ich spürte viel Freude daran, den Juwel zu seiner vollen Schönheit zu entwickeln. Ich konnte in dieser Zeit schon sehr viel gestalten und bin sehr stolz auf die Entwicklung unseres Services und Angebotes.

Ich liebe meinen Job und bin sehr dankbar, dass ich die Rückendeckung meiner Familie habe, mit meinem ganzen Engagement diese Leidenschaft zu leben. So kommt es mir gar nicht vor wie Arbeit, ich bin voller Energie, Ideen und Tatendrang.

Was macht für Sie gute Führung aus?

Vorleben. Das ist mein wichtigster Grundsatz.

Ich würde nie etwas von meinen Mitarbeitern erwarten, was ich nicht selber machen könnte, würde, oder bereits gemacht habe. Ein Beispiel … es fällt ein Spüler aus und keiner fühlt sich zuständig diese Aufgabe zu übernehmen. Dann ziehe ich meine Schürze an, gehe in die Küche und nach 5 min versucht jeder Mitarbeiter mich abzulösen …

Mein 2. Grundsatz ist, alle Mitarbeiter wie Mitglieder einer großen Familie zu behandeln. Die Freundlichkeit, die ich ihnen entgegenbringe, geben sie an den Gast weiter. Wir kümmern uns sehr um die Mitarbeiter, materiell und immateriell. Es gibt – völlig unüblich für die Hotellerie – ein 13. Monatsgehalt, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Geschenke zu Geburtstag, Weihnachten und Jubiläen, Mitarbeiterunterkünfte und geringe Kosten für Essen und Übernachtung.

Was ist der beste Rat, den Sie persönlich zum Thema Führen jemals bekamen und von wem?

Genau genommen sind es 2 Ratschläge. Der erste ist „vertraue Deinen Mitarbeitern und kontrolliere sie trotzdem – unauffällig.“

Ich vertraue meinen Abteilungsleitern und gebe ihnen viel Freiraum. Kommen ihre Mitarbeiter mit ihren Anliegen direkt zu mir, so achte ich darauf, ihre Autorität nicht zu untergraben sondern verweise sie an ihre Vorgesetzten. Ohne mein Führungsteam könnte ich diesen Hotelbetrieb nicht bewältigen. Ich laufe jeden Tag durch alle Räume und aufgrund meiner Erfahrung sehe ich auch alles. Wenn mir etwas auffällt, gebe ich im täglichen Morgenmeeting meinem Führungsteam Hinweise. Ich lebe dabei die Haltung, dass jeder Mitarbeiter Fehler machen darf, er sollte die Fehler nur nicht 2x machen.

Als ich meinen Eltern sagte, dass ich nicht studieren werde sondern Koch lernen möchte, bekam ich von meinem Vater einen Rat, den ich seit dem konsequent beherzige „was du machst, mach richtig!“ Das habe ich gemacht … von Anfang an … mit 20 hatte ich meinen ersten Stern erkocht, war Feinschmecker Aufsteiger des Jahres, mit 24 hatte ich mit Sondergenehmigung die Meisterschule in Augsburg absolviert und die Verantwortung für 11 Hotelbetriebe übernommen …

Welchen Rat würden Sie jemanden geben, der überlegt, soll ich Führungsverantwortung übernehmen oder nicht

Mach eine +/- Liste: Erstelle eine Liste Deiner Prioritäten und überlege, was Du bis wann erreichen möchtest. Und dann überlege, wieviel Zeit und Energie Du bereit bist, in die Erreichung dieser Ziele zu investieren.

Führungsverantwortung erfordert großes Engagement und ein soziales Umfeld, das dies mitträgt. Ich versuche meine Führungskräfte aus den eigenen Reihen zu entwickeln, beide Seiten kennen sich dann schon, es ist eine Anerkennung für hervorragende Leistungen und zeigt, dass jeder die Möglichkeit hat nach oben zu kommen. Es bedeutet jedoch für die Führungskräfte, dass sie Distanz zu den ehemaligen Kollegen aufbauen müssen und das Verhältnis zu ihnen sich dadurch ändern wird. Dessen muss man sich bewusst sein. Zudem sollte eine Führungskraft unternehmerisch Denken, Vorbild sein und wird für sein Handeln zur Verantwortung gezogen. Nur wenn man daran Spaß hat, wird man erfolgreich sein.