Führungs-Persönlichkeiten

Immer wieder begegne ich Persönlichkeiten, die gerne führen, die Ihre Führungsverantwortung ernst nehmen und die mich in Ihrer Herangehensweise und Haltung beeindrucken. In meinen Interviews frage ich sie, was sie an ihrem Job lieben, was für sie gute Führung ausmacht, ob sie schon einmal an ihre Grenzen kamen, welchen Rat sie selbst bekamen und welchen sie Menschen geben, die überlegen, Führungsverantwortung wahrzunehmen.

„Die Qualität von Führung zeigt sich vor allem in schwierigen Zeiten“

Marcus Ebert

Langjähriges Mitglied im Vorstand der Schwäbischen Bank, Stuttgart. Seit der Verschmelzung mit M.M.Warburg & CO 2016 Sprecher der Geschäftsleitung der Schwäbischen Bank. Um der anspruchsvollen Zielgruppe der Privatbank – vermögende Privatkunden, Firmenkunden sowie institutionelle Anleger – optimal gerecht zu werden, legt er einen besonderen Fokus auf Mitarbeiterauswahl und -führung.

Was lieben Sie an Ihrem Job?

Ich liebe den Erfolg! In meiner Rolle als Geschäftsführer der Schwäbischen Bank ist dabei vor allem entscheidend, die richtigen Mitarbeiter zu identifizieren und so zu entwickeln, dass wir gemeinsam erfolgreich sind. Im Dienstleistungssektor reicht es nicht, wenn Mitarbeiter handwerklich ihren Job perfekt ausfüllen, vielmehr ist ihre Haltung und Identifikation in der Ausführung spürbar und spielt für das Ergebnis eine große Rolle. Hier hilft mir, dass ich gerne Menschen kennenlerne und herausfinden will, wo sie ihre Stärken haben. Für die Motivation der Mitarbeiter ist das Umfeld wichtig, dass sie gerne mit ihren Kollegen arbeiten, ihre Stärken leben können und sich ernst genommen und wertgeschätzt fühlen. Dabei ist es für mich entscheidend, mich mit dem Ziel meiner Arbeit zu identifizieren und zu wissen, woran ich meinen Erfolg messen kann.

„Man darf sich als Führungskraft für nichts zu schade sein und muss dorthin gehen, wo der Schmerz ist – der ist tendenziell dort, wo der Kunde ist“

Christoph Kraller

Christoph Kraller, ein echter Ur-Bayer und Geschäftsleiter der DB RegioNetz Verkehrs GmbH Südostbayernbahn, einer regionalen Tochter der Deutschen Bahn AG. Mit sehr viel Herzblut,  Hingabe und Leidenschaft schafft es Christoph Kraller als Unternehmer im Konzern, Freiräume vielfältig und gleichzeitig sehr erfolgreich für die Südostbayernbahn zu nutzen. Sein Credo ist vom Ergebnis her zu denken. Dabei geht er viele innovative und kreative Extra-Meilen, um bei der Verbesserung der eigenen Dienstleistungen den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen.

Was lieben Sie an ihrem Job?

Ich bin mit sehr großer Leidenschaft Führungskraft. Trotz der damit verbundenen Höhen und Tiefen erfüllt es mich am meisten, Menschen zu entwickeln und dann mitzuerleben und zu sehen wie sie wachsen.

Und ich bin mit sehr großer Leidenschaft Unternehmer im Konzern. Ich bin 1990 zur damaligen Bundesbahn gekommen und habe vor 16 Jahren die Südostbayernbahn mitgegründet. Ich habe also die besondere Entwicklung von einer Behörde in ein Unternehmen miterlebt, das einem permanenten Wettbewerb ausgesetzt ist und in dem es auch um existentielle Fragen geht. Vieles, was ich in diesem Zusammenhang erlebt habe, hätte ich in ich in meinem früheren Leben niemals für möglich gehalten. Ich finde es wunderbar, dass es für mich auch in so einem großen, durchaus hierarchisch geprägten und sehr stark in sicherheitsrelevanten Themen denkenden Unternehmen möglich ist, meine eigenen Ideen zu verwirklichen und Unternehmer zu sein.

„Mitarbeiter, die mehr können als man selbst, bringen das Unternehmen voran und mich persönlich auch“

Alexander Gedat

Beirat und Beiratsvorsitzender mehrerer mittelständischer Bekleidungshersteller, wurde 1997 nach kurzer Zeit als Geschäftsleiter einer Marc O’Polo Tochter zum CFO der Gruppe berufen. 2003 kam der Vertrieb zu seinem Verantwortungsbereich hinzu, 2012 wurde er CEO und Vorstandsvorsitzender bis 2017. In diesen Jahren war er maßgeblich an der Entwicklung der Marke beteiligt.

Was lieben Sie an ihrem Job?

In meiner Verantwortung als Aufsichtsrats- oder Beiratsmitglied für Unternehmen der Bekleidungsindustrie unterstütze ich mit großer Freude ein paar wenige ausgewählte Unternehmen dabei erfolgreich zu werden oder zu bleiben. Meine Basis dafür sind über 20 Jahre Erfolg bei Marc O’Polo, denen ich einen sehr guten Ruf für mein fundiertes Knowhow in unserer Branche verdanke.

Über allem steht für mich der Freiraum etwas zu gestalten und zu bewegen. Meine Maxime war auch in den Jahren bei Marc O´Polo schon immer, mir etwas auszudenken und zu entwickeln und sobald ich es konnte, es an andere abzugeben. Wenn ich um Hilfe gebeten wurde, habe ich es natürlich erst einmal vorgemacht und Unterstützung gegeben, Rückdelegation jedoch habe ich niemals akzeptiert. Ich selbst wollte frei sein und habe erkannt, dass ich es nur bin, wenn meine Mitarbeiter auch frei sind. Also habe ich delegiert und vertraut. Ich wurde nur sehr selten enttäuscht aber habe trotzdem weiter vertraut. Sonst hätte ich vieles wieder selbst machen müssen und hätte keine Energie und Zeit gehabt, mir Neues auszudenken.

„Wenn Du kein ehrliches Interesse an Deinen Mitarbeitern hast, dann werden sie Dir niemals folgen!“

Christoph Jacob, ehemals Mitglied der Dormakaba Konzernleitung

International erfahrener C-Level Unternehmenslenker von Technologie- und Sicherheitstechnikunternehmen, Experte für nachhaltiges und profitables Wachstum

Was lieben Sie an ihrem Job?

Was mich an meinem Job am meisten motiviert, ist zu sehen, wie sich Mitarbeiter in meinem Führungsteam auf Basis Ihrer Stärken entwickeln und sie dadurch erfolgreicher werden. Ihr Potential wird dadurch maximal gefördert und genutzt. Ich stelle viele Fragen z.B. „Wo möchtest du als Person hin? Was sind Deine Stärken? Was machst Du besser als andere? Wie und was kannst Du dazu beitragen, dass wir als Unternehmen unsere Ziele schnell erreichen? Und was brauchst Du noch dafür, damit Du optimal und fokussiert arbeiten kannst?

Ich schaffe für meine Mitarbeiter optimale Rahmenbedingungen, so dass sie Ihre Leistung bringen wollen und können. Unter dem Motto: „Schneller, besser, einfacher“ vereinbaren wir gemeinsame Ziele. Es geht darum, Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen und sie auch wissen zu lassen, dass sie sich immer auf mich verlassen können. Sie wissen, dass ich für sie jederzeit erreichbar bin und sie unterstütze.

krieck

„Redet miteinander nicht übereinander“

Dr. Manfred Krieck, Technischer Prokurist und Geschäftsleiter der AWA Entsorgung GmbH sowie Geschäftsführer der AWA Service GmbH

Für den ausgewiesenen Experten der Entsorgungswirtschaft ist Müll nicht nur achtlos Fortgeworfenes, sondern viel mehr: ein Universum von Wertstoffen, die man „suchen“ und „finden“ muss – das ist die Kunst. Im Studium hat er seine Leidenschaft für das Thema entdeckt und ist parallel zu seiner eigenen Karriere der Wissenschaft und Lehre immer verbunden geblieben. Seit über 20 Jahren gibt er als Dozent für Recycling- und Abfallbehandlungstechnologien an der  RWTH Aaachen und an der Uni Stuttgart Studenten sein Wissen und Erfahrung in der Leitung von Abfallwirtschaftsunternehmen weiter.

Was lieben Sie an ihrem Job?

Ich mag das Unkonventionelle der Abfallbranche: flache Hierarchien, große Entscheidungs- und Gestaltungsspielräume, immer wieder neue Themen entwickeln zu können. Mir macht es dann Spaß, wenn nicht der Einsatz der Ellenbogen über Erfolg oder Misserfolg entscheidet, sondern der Blick über den Tellerrand und einfach sehr gute Arbeit.

Susanne Simon

„Keine Angst vor Fehlern und immer authentisch bleiben“

Susanne Simon, Bereichsleitung Human Resource Development, Strabag BRVZ GmbH
Spittal/Drau Österreich
Was lieben Sie an ihrem Job?

Ich mag an meinem Job, dass ich die Möglichkeit habe Dinge zu gestalten, also Zukunft mit zu gestalten; wie sich Personalentwicklung in der STRABAG darstellt und ich mag es, dass ich Menschen dabei begleiten kann, wie sie ihren Weg im Unternehmen gehen.

Was ist der beste Rat den Sie zum Thema Führung bekamen?

Am Anfang meiner Führungslaufbahn hatte ich den Anspruch an mich, immer Vorbild sein zu müssen, perfekt zu sein und keine Fehler machen. In einem Führungskräftetraining habe ich dann gelernt, keine Angst mehr vor Fehlern zu haben und immer schön authentisch zu bleiben. Ich glaube, das ist das Wichtigste, denn dann kann man auch Fehler machen und dann kann man vielleicht auch einmal kurzzeitig schlecht gelaunt sein. Wenn man bei sich bleibt und gegebenenfalls im Nachhinein seinen Mitarbeitenden erklärt, warum das jetzt so war oder warum man sich in der Situation geärgert hat, dann ist es überhaupt kein Problem.

Jackie Mkindi Kopie

„It is all about your team: It is all about people, it is not about vehicles, it’s not about infrastructure. It’s about people!“

Jacqueline Mkindi, CEO of the TAHA GROUP

Holder of MBA and First Class Honors Bsc in Forestry and Nature conservation is a Development Manager specialized in Business and Trade. She is an entrepreneur and has provided strong leadership in shaping and transforming the multi million dollars horticultural industry in Tanzania and has been very instrumental in creating and facilitating strategic partnerships with the industry partners. Her involvement in various business and trade facilitation processes at the national, regional and international levels has significantly contributed towards the speedy growth of the industry, TAHA and its subsidiaries. She has risen from various positions in the Private sector to now the CEO of the TAHA GROUP.

What do you love about your job?

What I love most about my job is that it is very dynamic with new challenges every day and it therefore gives me chance to face new challenging things every now and then, hence transforming them into opportunities. I love challenges, they uplift and fulfil me! I’ve been in TAHA for almost 10 years now and it has never become boring – the work that I used to do in TAHA 5 years ago is completely different from what I’m doing now.

I started with very limited financial and human resources – but I made it. I love setting up the vision and the strategies to realize that vision.

Klaus King

„Ich würde nie etwas von meinen Mitarbeitern erwarten, was ich nicht selber machen könnte, würde, oder bereits gemacht habe.“

Klaus King, Hoteldirektor DAS KRANZBACH

Leidenschaftlicher Workaholic, der jedoch kein Einzelkämpfer sondern Teamplayer und Vorbild für seine Mitarbeiter ist. Der Allgäuer hat einen Faible für schottische Landhäuser und so ist es kein Wunder, dass er nicht nur im Kranzbach arbeitet sondern auch lebt. Das Hotel & Wellness-Refugium DAS KRANBZACH steht in Alleinlage inmitten unberührter Natur am Fuß der Zugspitze und ist ein wahrer Rückzugsort für Ruhe suchende Gäste.

Was lieben Sie an Ihrem  Job?

An meinem Job liebe ich den Umgang mit den Menschen, Gästen und Mitarbeitern, die Vielfalt der Aufgaben und die Komplexität der Abläufe. Am meisten Zeit investiere ich jedoch in meine Mitarbeiter. Als ich das Kranzbach vor 6 Jahren übernommen habe, war es wie ein ungeschliffener Juwel und ich spürte viel Freude daran, den Juwel zu seiner vollen Schönheit zu entwickeln. Ich konnte in dieser Zeit schon sehr viel gestalten und bin sehr stolz auf die Entwicklung unseres Services und Angebotes.

Ich liebe meinen Job und bin sehr dankbar, dass ich die Rückendeckung meiner Familie habe, mit meinem ganzen Engagement diese Leidenschaft zu leben. So kommt es mir gar nicht vor wie Arbeit, ich bin voller Energie, Ideen und Tatendrang.

Was macht für Sie gute Führung aus?

Vorleben. Das ist mein wichtigster Grundsatz

Leslie Bland

„People work for people not organisations“

Leslie Bland, angel investor and mentor

Experienced Chairman and CEO with a proven track record in financial services in the UK and internationally at senior level. Running and growing profitable businesses both organically and by acquisition. Very strong marketing, sales and interpersonal skills. He has appeared regularly on TV business programmes ( BBC Money Programme) and published articles on a wide range of business topics. Now retired he is an angel investor and mentors around 7 small businesses through his vehicle “Making Dreams Come True“. In addition he advises Charities on Fund Raising – Vision Aid Overseas, Gurkha Trust etc.

What do you love about your job?

In a long career in finance and business, I have enjoyed seeing junior people develop and grow beyond their own personal view of themselves. I have been successfully growing businesses both by mergers, acquisitions and organically (natural growth).

Stefan Grötecke

„Hab keine Leichen im Keller“.

Stefan Grötecke, HR Interimsmanager

International erfahrener HR-Generalist aus Leidenschaft und Überzeugung, erfolgreicher Interimsmanager für namhafte Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen.

Was lieben Sie an ihrem Job?

Ich liebe es, das gesamte Spektrum des strategischen und operativen Personalmanagements aktiv auf die jeweilige Unternehmenskultur und Unternehmensziele auszurichten und bewusst zu gestalten. Spannend wird es für mich immer dann, wenn Unternehmen sich an die ständig verändernde Umwelt und deren Komplexität anpassen müssen und ich mit meinem Team gestaltend mitwirke, am liebsten in einem technischen, internationalen Umfeld.

Was macht für Sie gute Führung aus?

Für mich bedeutet gute Führung Werte zu leben, Richtung und Orientierung zu geben und Menschen dabei zu unterstützen, sich zu entwickeln.